Lioba Schmidt ist Künstlerin und Filmemacherin in Münster/Sauerland. Sie hat 2013-22 Lehramt und Freie Kunst an der Kunstakademie Münster studiert, zunächst Malerei bei Klaus Merkel und dann Video und Film bei Aernout Mik. Sie ist Mitglied im Künstlerinnen-Kollektiv FOAM Münster/Kassel, sowie im Duo IntoxFox und beteiligt sich an diversen Projekten des Studios für Digitale Kunst Münster. Ihre künstlerische Arbeit beschäftigt sich mit dem Gefühl der Körperlichkeit, ehrlicher Sexualität, zwischenmenschlichen Interaktionen und Tier-Mensch- Beziehungen. 2017 wird sie von Klaus Merkel zur Meisterschülerin ernannt, 2015 erhält sie den August-Macke-Förderpreis und 2017 den Förderpreis der Freunde der Kunstakademie Münster.
Kurzfilm 18:42 min
Zwei Menschen suchen ihre Beziehungsidentität, doch werden gefangen in einem Hin und Her zwischen Annäherung und Abgrenzung. Körper tanzen zusammen, positionieren und verlieren sich im Raum. Stimmungen treffen aufeinander. Das Badezimmer wird zum Beziehungsverhandlungsraum, als realer oder imaginärer Ort. Entromantisiert und in ehrlicher Nacktheit zeigt der Film Begegnungen und Beziehungsphasen, die begleitet werden von dem ständigen Gefühl zurückgelassen zu werden.
4K Video, 4:04 min
Die Frau in dem Video hält eine KUng-Fu Pose. Ihr Körper fängt nach der Zeit immer mehr an zu zittern. Kleinste Bewegungen, ihre Mimik und die Bewegung der Kamera erzählen ihre Haltung. Die Kamera bedrängt sie, hält von ihr ab oder umkreist sie. Ihre Pose wird von einem Text begleitet, der auf zynische poetische Weise eine Konfliktsituation zwischen einem Mann und einer Frau beschreibt. Die Stärke ihrer Sensibiliät wird betont, ihrer Bedrängnis und Wut wird Raum gegeben. Die rhythmischen und wirren Klänge des Doepfers unterstützen ihre Emotionen.
HD Video 7:56 min
Sie hält ihren Arm und justiert diesen. Zwei Frauen nebeneinander. Ein Körperteil wird festgehalten, Haut wird gespannt, durchstochen und abgewischt. Ab und zu werden ein paar Worte gewechselt. Das Video zeigt die Spannung zwischen konzentrierter Dienstleistung und Zwischenmenschlichkeiten, die in Berührungen und Interaktionen spürbar werden.
HD Video 2:26 Stunden
In dem Video überträgt ein sich bewegender Körper Schlangenmotive auf seine Beine. Die Motive stammen von Bildern aus einem sozialen Netzwerk. Die tätowierten Körper auf den Fotos verbinden sich mit einem realen Körper. Mit voranschreitender Zeit werden die Beine mit verschiedenen Schlangenmotiven angefüllt. Motivauswahl und Möglichkeit verleiten zu exzessiver Handlung, zum Nicht-Aufhören-Wollen des Modifizierens. Es visualisiert sich ein Wechselspiel zwischen dem Umgang mit medialer Körperlichkeit und dem eigenen Körper.
Digital Ink Jet Prints, Buntstift, Kohle und Ölkreide
Ein Blick auf tätowierte Körperteile, ohne eine Vorverurteilung des Tattoos durch das Aussehen der Person, die Gesichtsmerkmale und die Kleidung zu erlauben. Sie sind durch Linien geschwärzt. Linien und Formen des Körpers bewegen sich miteinander und verkeilen sich ineinander. Die Körperteile schälen sich aus dem Schwarz heraus. Deren Haut ist gefärbt durch die verwaschenen Bilder. Die Verletzung der Haut, das Einstechen der Tinte ist kaum noch nachvollziehbar. Die Tinte ist Teil des Körpers geworden.
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